... Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. - Aurelius Augustinus -

Donnerstag, 31. März 2011

Keralas Backwaters ...

... habe ich in den letzten Tagen ausfuehrlich mit dem Boot erkundet und ich bin nicht abgesoffen. Danke Beate P., dass sich wenigstens eine Sorgen um mein Wohlergehen macht ;-) Die Kurzzusammenfassung: Letzten Donnerstag bin ich mit dem Bus zunaechst nach Aleppey gefahren. Wirklich erstaunlich, dass man hier fuer 60 Kilometer Fahrt nur 50 Rupien bezahlt, was umgerechnet nicht mal ein Euro ist! In Aleppey angekommen, war ich einfach nur erschlagen von den ganzen Leuten, die einem eine Unterkunft und Touren auf Hausbooten aufschwatzen wollten. Es ist hier zwar alles sehr sehr guenstig im Vergleich zu anderen Laendern, aber irgendwie hat man doch immer das Gefuehl, uebers Ohr gehauen zu werden. Nach allgemeiner Planlosigkeit bin ich dann am naechsten Tag abermals in den Bus gestiegen und noch ein wenig weiter suedlich nach Kollam gefahren, wo dann endlich die Erkundung der Backwaters beginnen konnte. Man muss sich das so vorstellen: Auf der einen Seite der Ortschaften befindet sich das Meer und auf der anderen die Backwaters, ein System aus ueber 1900 km Wasserstrassen, die fuer Mensch und Tier einen einzigartigen Lebensraum bieten. Meine erste Tour fuehrte mich auf einem kleinen Kahn in die an den schmalen Kanaelen gelegenen Doerfer. War schon sehr interessant zu sehen, wie aus Kokosfasern Seile hergestellt werden, wie Riesengarnelen gezuechtet werden und wie die Menschen hier so im allgemeinen leben. Am naechsten Tag bin ich dann in einem 8-Stunden-Trip mit dem Boot von Kollam zurueck nach Aleppey gefahren. Diese abwechslungsreiche Fahrt habe ich wirklich sehr genossen. Es war wie im Film, am Ufer Waesche waschende Frauen, mit Kokosnuessen befuellte Kaehne, badende und winkende Kinder und in ihren schmalen Booten sitzende Fischermaenner an sich vorbei ziehen zu sehen. Das allerbeste an der Fahrt war allerdings, dass ich Jon aus Australien kennengelernt habe. Nachdem wir uns sofort auf Anhieb verstanden haben, waen wir uns schnell einig, am naechsten Tag gemeinsam eine Tour auf dem Hausboot rund um Aleppey zu unternehmen. Begleitet von 3 "Bediensteten" liessen wir zwei uns auf einem sehr komfortablen, umgebauten ehemaligen Transportkahn durch die Gegend schippern, wurden vorzueglich verkoestigt, genossen den Abend mit Whiskeycola und verbrachten die Nacht in der sanft schaukelnden Schlafkabine des Bootes. Wirklich absolut entspannend! Fuer alle, die sich jetzt Gedanken machen, das ich alleine mit einem fremden Mann auf einem Boot unterwegs war: Jon ist schwul ;-). Den Abschluss meiner Backwater-Tage bildete dann die Fahrt mit der oeffentlichen Faehre von Aleppey nach Kottayam. Die brauchte zwar 2 Stunden laenger fuer die Strecke als der Bus, da sie im Zickzack durch die Kanaele fuhr und alle 50 Meter anlandete, war aber mit 10 Rupien sehr guenstig und bot nochmal sehr schoene Ausblicke auf mit Seelilien bedeckte Teiche und beeindruckende Vogelkolonien.

Neben diesen Eindruecken in die faszinierenden Backwaters ist natuerlich noch einiges mehr passiert: ich beginne langsam, indisches Essen wirklich zu moegen, in Kollam durfte ich miterleben, wie zahlreiche Maenner aufgemotzt und geschminkt in Saris durch die Stadt ziehen, um eine Goettin zu huldigen und in Kottayam uebernachtete ich spontan im Haus einer indischen Familie und durfte ein Hindu-Festival zu Ehren Krishnas miterleben. Auf die genauen Ausfuehrungen dazu duerft Ihr euch dann freuen, wenn ich wieder zu Hause bin.

1 Kommentar:

  1. Liebe Claudia,

    das sind ja tolle Erlebnisse. Ich kanns mir gut vorstellen und bekomme Fernweh! Naja, mit Whiskycola kann man es sicher sehr gut abends aushalten und dass Sie auf sich aufpassen, habe ich mir gedacht... Naja, mit Gesellschaft ist es doch schöner, oder? Genießen Sie die Zeit noch in diesem Land...
    Ich wünsche viel Freude!

    Beate P. grüßt

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