... Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. - Aurelius Augustinus -

Mittwoch, 15. Juni 2011

"Was gibt's denn da zu sehen?"

Das hab ich mich gefragt, als mir mehrere Mitreisende ans Herz legten, unbedingt einen Stop in Agnes Water (oder auch "Town of 1770" genannt) einzulegen. Und die Antwort ist: Nix gibt's da zu sehen, aber man kann eine Menge Spass haben!!! Der geschichtstraechtige Ort, in dem - wie der Name schon sagt - 1770 Captain James Cook zum ersten Mal mit seinem Gefolge den australischen Kontinent betrat, macht nicht wirklich viel her. Es gibt eine kleine Haueserzeile von Geschaeften und vereinzelt stehende Wohnhaeuser - Stadt wuerde ich das eher nicht nennen. Findige Menschen haben sich aber eine ganze Menge ausgedacht, um doch zahlungswuetige Backpacker auf der Suche nach noch mehr Spass in den Ort zu locken. So kann man sich beispielsweise auf eine einsame Insel fliegen lassen und dort ein Wochenende lang Robinson Crueso spielen, man kann als dicker Sumoringer verkleidet sich am Strand zur Schau stellen oder sich in einem halb-Auto-halb-Boot-Vehikel auf eine Fahrt durch die historische Umgebung begeben. Ich hab nichts von all dem gemacht, sondern etwas viel besseres: Scooteroo!!! Scooter-was, fragen sich jetzt sicher alle. Scooteroos sind aufgemotzte Mopeds, die zwar nur 50 Kubik Hubraum haben (ich hoffe ich hab mir das richtig gemerkt...), aber so aussehen als ob man direkt von der Route 66 kommt. Man wird mit Helm und 'ner fetzigen Lederjacke ausgestattet und dann faehrt man durch die Gegend und hofft, dass einem kein Kaenguru vors Gefaehrt huepft. Ich hab mich wie 'ne echte "Bikerbraut"gefuehlt als ich so mit 70 km/h "dahingesaust" bin und hab die ganze Zeit "Born to be wild" vor mir hergesungen ;-) Wirklich der Hammer! Und als ob das nicht schon genug des Vergnuegungs war, hab ich mich nach einem komplett verregneten Tag nochmal zwei Tage im Surfen versucht. Hier in Agnes Water befindet sich naemlich die letzte noerdlichste Gelegenheit zum Surfen in Australien und da musste ich doch nochmal zuschlagen! Ich kann leider nicht wirklich behaupten, dass ich mich irgendwie verbessert haette zu meiner ersten Surfstunde, aber Spass hat es trotzdem gemacht - auch wenn ich sicherlich mehrere Liter Wasser geschluckt, mehr Zeit unter als auf dem Brett verbracht habe und jetzt von blauen Flecken uebersaet bin ... Auf den Bildern sieht man es dann auch, dass ich eher einer Schildkroete als einem flotten Surfer gleiche - viel Spass beim Anschauen ;-) Supergern waere ich noch etwas laenger in Agnes Water geblieben, aber die Reise muss weitergehen. Und so fand ich mich gestern morgen um 5 Uhr nach einer 8-stuendigen Fahrt mit dem Nachtbus in dem Staedtchen Mackay wieder. Ich hatte ja gehofft, dass (wie so ziemlich in jedem Ort bisher an der Strecke des Greyhound-Busses) an der Bushaltestelle einige Shuttlebusse umliegender Hostels auf mich warten wuerden. Da in Mackay aber kaum ein Backpacker Halt macht, gab's auch keine Shuttlebusse. Also irrte ich im Morgengrauen mit meinem Gepaeck auf der Suche nach dem in meinem Reisefuehrer angegebenen Hostel umher, um dann nach einiger Zeit feststellen zu muessen, dass das Hostel schon vor einiger Zeit abgerissen wurde! Das im Reisefuehrer versprochene historische Stadtzentrum konnte ich auch nicht wirklich ausmachen - um mich herum nur Autohaeuser und Industriebauten. Nach einer kurzen Phase der Hoffnungslosigkeit versuchte ich es dann nochmal in der anderen Richtung und wurde fuendig! Das einzige Backpackerhostel der Stadt hatte zum Glueck auch noch ein Bett (das letzte!) fuer mich frei und ich war gluecklich. Aus dem geplanten Trip in den Eugenella Nationalpark, in dem es wohl Schnabeltiere zu sehen gibt, wurde leider nichts, da sich nicht genug Teilnehmer fanden. So verbrachte ich die letzten zwei Tage gemuetlich mit Lesen und Spaziergaengen durch das Staedtchen. Ausser ein paar historischen "Queensland-Haeusern"und Art-Deco-Bauten aus dem fruehen 20. Jahrhundert gibt es hier in Mackay nichts wirklich zu sehen. Die Backpacker (und auch Australier), die ich in meinem Hostel getroffen habe, sind hier nur, um in der Bauindustrie und in den Kohleminen rund um die Stadt gutes Geld zu verdienen. Und so werde ich mich morgen auch auf die Weiterreise begeben. Der naechste Stop ist Airlie Beach. Von dort aus soll es mal wieder auf's Boot gehen - per Segelschiff will ich die Whitsunday Islands erkunden! Also wuenscht mir "Mast- und Schotbruch" ;-)

3 Kommentare:

  1. Hallo, alle Wetter, eine geile Motorbiene....

    Flott sehen Sie aus auf dem Heißen Ofen, das hätte mir ja auch gefallen... Da gibts sicher keine Stopschilder und bestimmt auch keine Baustellenschilder die einem Kraftfahrer 30km/h abverlangen. Sicher ein tolles Erlebnis.
    Das Surfen ist echt ne Kunst und ihre Feststellungen und Erlebnisse zu diesem Thema kann ich nur vollstens bestätigen. Aber wenn das Wasser angenehme Temperaturen hat, dann ist es erträglich. Immerhin denkt man bei jedem hochklettern aufs Brett, diesmal wirds ne Sekunde länger.... Die Hoffnung stirbt zuletzt!
    Was nun Ihr nächstes Vorhaben angeht, muss ich Ihnen wirklich alles Gute wünschen und bewundere Sie, sollten Sie selbst segeln wollen!?! Also das wäre mir ja etwas zu unheimlich.

    Also, verfahren Sie sich nicht und bleiben Sie "Immer auf Kurs" und so wie gewünscht kommt jetzt "Mast- und Schotbruch".
    Wir lesen uns wieder!

    Beate P.
    P.S.: Haben Sie es gemerkt? Ich bin wieder aus dem Urlaub zurück und schon gehts los mit Kommi's....

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  2. die drei von der Tankstelle18. Juni 2011 um 01:05

    Born to by wild!!

    Nach zwei Gläsern Wein und langen Gesprächen (Denise und Karolin lästern und ich nur ein wenig)sind wir für längere Kommentare nicht mehr in der Lage. Das schreiben fällt Janine sichtlich schwer und deshalb müssen wir uns verabschieden. Aber hier noch eine kurze Weisheit: "Zuerst erschuf Gott den Mann .... dann hatte er eine bessere Idee!!!" :-)))

    1 Uhr morgendliche Grüße aus Klettstedt von den verrückten Hühnern Denise, Janine und Karolin

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  3. Hallo Claudi,
    danke für deine E-Mail, werde diese auch noch beantworten.
    Mir gehts wieder gut, bin wieder voll im Einsatz.
    Ich habe gerade deine tollen Berichte gelesen und die Bilder angesehen, einfach Wahnsinn.
    Die Bilder im und am Wasser bringen mich gleich in Urlaubsstimmung, die Seele baumeln lassen, Sonne tanken (hoffentlich scheint sie auch) und natürlich ausgiebig baden gehen.
    So meine liebe Claudi, paß gut auf dich auf, genieße die tolle Zeit und bis bald.
    LG und drück dich Silke
    von meiner Familie auch viele Grüße

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