... Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. - Aurelius Augustinus -

Mittwoch, 29. Juni 2011

3 Tage voller Action ...

... habe ich in Cairns, meinem letzten Stop an der australischen Ostküste, verlebt. Nachdem ich ja anfangs ein wenig Vorbehalte gegenüber dieser "Backpacker-Hochburg" hatte, hat mir die Hauptstadt Queenslands dann doch recht gut gefallen und gern hätte ich noch ein paar Tage länger zum Verweilen hier gehabt - aber das kenn ich ja bereits von mir ;-) Am Sonnabend unternahm ich einen Ausflug nach Kuranda, einem leider sehr touristischen Örtchen in den sogenanten Tablelands, die sich rund um Cairns erstrecken. Allein schon die Anfahrt war jedoch spektakulaer: Mit einer Seilbahn ging es in ca. 40 Metern Hoehe ueber die Baumkronen des Regenwaldes - einzigartig! Nach einer kleinen Wanderung durch den Regenwald nahm ich zurueck nach Cairns dann die "Scenic Railway", eine historische Eisenbahn, die gerade ihr 120. Jubiläum feierte und sich auf zahlreichen engen (nicht unbedingt vertrauenswürdig ausschauenden) Brücken vorbei an Wasserfällen durch die Berglandschaft schlängelt. Nach diesem doch eher geruhsamen Trip wurde es am Sonntag actionreicher. Es ging nochmals zum Great Barrier Reef zum Schnorcheln! Nach einer sehr stürmischen Fahrt über die vom starken Wind aufgebrachte See (ich hab es ja genossen wie die Wellen so über Bord schwappten, andere hatten eher mit Seekrankheit zu kämpfen...) hatte ich dann mal wieder an 3 verschiedenen Riffs die Möglichkeit, nochmal die Schönheit der Unterwasserwelt in mich aufzusaugen. Und ich muss sagen, die Riffs vor der Küste von Port Douglas (was etwas weiter nördlich von Cairns liegt) waren für mich in ihrer Farbenpracht und Artenvielfalt nochmal etwas atemberaubender als die Riffs, die ich bereits von den Whitsunday Islands kannte. Total aus dem Häuschen war ich als neben mir plötzlich seelenruhig eine Meeresschildkröte herschwamm! Ausserdem gab es etliche Clownfische (Ihr wisst schon - Nemo...), einen Tintenfisch und mehrere Rochen als "außergewöhnliche Beobachtungsobjekte" zu verzeichnen. Ich war einfach mal wieder nur begeistert und wäre am liebsten ewig so im Wasser "dahingeschwebt". Ein dritter Ausflug führte mich am Montag dann nochmal in die suedlichen Tablelands von Cairns. Auf einer sehr witzig konzipierten Bustour mit "Gus the Bus" und "Cousin Brad" als Busfahrer sahen wir verschiedene Wasserfälle, abermals viel Regenwald und total süße Schnabeltiere! Leider regnete es so ziemlich den ganzen Tag, doch davon liessen wir uns gar nicht stören. Wir sprangen trotzdem unter jedem Wasserfall herum, sangen im Bus und tanzten zu "YMCA". Sehr sehr lustig!
Momentan gönne ich mir gerade eine kleine Pause vom Backpacker-Leben. Seit gestern bin ich wieder in Sydney und wohne die letzten Tage in dieser schönen Stadt bei dem schon mal erwähnten Schulfreund und seiner Frau, die gerade in eine neue, sehr chice Wohnung gezogen sind. Hier konnte ich heute gleich den Pool ausprobieren, den es im Haus gibt und die beiden am Abend mit einer leckeren Lasagne verwöhnen. Das ist doch mal eine willkommene Abwechslung zu den Tagen im Hostel, wo man sich Bad und Küche immer mit etlichen anderen teilen muss... Morgen werde ich nochmal eine wehmütige "Abschiedsrunde" durch Sydney drehen und mein nächster Bericht erreicht Euch dann aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten - der USA!!!

Donnerstag, 23. Juni 2011

Letzte Gewinnchance!!!

Ich moechte euch alle nochmal an das Bilderraetsel erinnern! In gut 6 Wochen bin ich schon wieder in Good Old Germany - dann sind die Ratechancen vorbei. Ich hab euch das Foto nochmal in der rechten Bildleiste hochgeladen und es gibt auch nochmal einen ultimativen Hinweis. Also nutzt die Chance! Ihr wollt doch nicht, dass ich die ganzen tollen Preise umsonst gekauft habe ... Jeder kann mitmachen - also ran an die Tastatur!!!

Schiff Ahoi!

Das nenn ich mal Urlaub! Wie ja schon angekuendigt, hab ich mich 3 Tage lang auf einem recht grossen Segelboot durch die Gegend schippern und mir den Wind um die Nase wehen lassen, wurde mit sehr leckerem Essen versorgt, konnte mich davon ueberzeugen, dass der Whitehaven Beach wahrscheinlich wirklich der weisseste Strand der Welt ist und die unglaublich schoene Unterwasserwelt erkunden. Mit insgesamt 32 anderen Mitreisenden und 7 Crewmitgliedern ging es mit mal mehr und mal weniger Seegang aber nicht nur durch die Inselgruppe der Whitsunday Islands, sondern auch zu verschiedenen Riffs des Great Barrier Reefs! Schon beim Schnorcheln war ich einfach fasziniert von den verschiedenenfarbigen Korallenriffen, die wie Riesenberge unter dem Wasser wachsen. Um - im wahrsten Sinne des Wortes - noch tiefer in diese so andersartige Welt einzutauchen, entschloss ich mich, an einem Tauchgang teilzunehmen. Beim Erproben der Atemtechnik im flachen Wasser am Strand war auch alles noch in Ordnung, nur mitten im Ozean hatte ich dann so meine Probleme... Anfangs hatte ich einfach das Gefuehl, dass ich nicht genuegend Luft bekomme, obwohl man einfach nur ganz ruhig durch den Mund ein- und vor allem ausatmen muss. Als ich das dann begriffen hatte, spielten leider meine Ohren verrueckt. Alle Versuche des Druckausgleichs halfen nichts - 6 Meter unter der Meeresoberflaeche bekam ich einen uebelsten Druck auf dem rechten Ohr, der richtig schmerzhaft wurde, so dass ich meinen ersten (und wahrscheinlich auch letzten) Tauchversuch nach etwa einer Viertelstunde abbrechen musste :-( Nach einem kleinen seelischen Tief (das Tauchen an sich hat sich naemlich wirklich toll angefuehlt - man schwebt so durch diese absolut irreale Unterwasserwelt - so dass ich es gern laenger genossen haette) habe ich mich dann damit getroestet, dass man ja auch beim Schnorcheln wirklich atemberaubende Ausblicke hatte. Ein ganz besonderes Schnorchelerlebnis bot die Blue Pearl Bay auf Hayman Island, die auch das "Aquarium" genannt wird. Hier ist man wirklich von tausenden (okay, vielleicht auch "nur" hunderten ;-)) Fischen in allen Farben und Formen umzingelt! Jahrelang von Touristen gefuettert, sind die Fische an den Menschen gewoehnt und schwimmen wirklich bis auf wenige Zentimeter an einen heran. Als die ganzen Fische zum Greifen nah vor meiner Taucherbrille auftauchten und "Blickkontakt" mit mir aufnahmen, hab ich mich schon immer mal gefragt, wer da eigentlich wen beobachtet :-) Jedenfalls ein unvergessliches Erlebnis! Ich wiederhole mich sicherlich, aber leider ging auch diese Zeit wieder viel zu schnell vorbei und ich musste Abschied von so vielen lieben Mitreisenden nehmen. Gluecklicherweise konnte ich zwei Maedels vom Boot in meinem naechsten Stop Townsville wiedertreffen. Zu dritt unternahmen wir gestern einen Tagesausflug nach Magnetic Island - eine huebsche kleine Insel mit vielen Wanderwegen und netten kleinen Buchten zum Relaxen. Besonders gefreut, haben wir uns ueber den Koala, der zum Greifen nah auf einem Baum sass und sich auch von unserer aufgeregten Fotografiererei nicht hat stoeren lassen! Heute goenne ich mir nun nochmal einen "Ausruhtag" hier in Townsville und morgen begebe ich mich auf meine letzte Busfahrt hier in Australien nach Cairns, den Endpunkt meiner Ostkuestenreise :-(

Mittwoch, 15. Juni 2011

"Was gibt's denn da zu sehen?"

Das hab ich mich gefragt, als mir mehrere Mitreisende ans Herz legten, unbedingt einen Stop in Agnes Water (oder auch "Town of 1770" genannt) einzulegen. Und die Antwort ist: Nix gibt's da zu sehen, aber man kann eine Menge Spass haben!!! Der geschichtstraechtige Ort, in dem - wie der Name schon sagt - 1770 Captain James Cook zum ersten Mal mit seinem Gefolge den australischen Kontinent betrat, macht nicht wirklich viel her. Es gibt eine kleine Haueserzeile von Geschaeften und vereinzelt stehende Wohnhaeuser - Stadt wuerde ich das eher nicht nennen. Findige Menschen haben sich aber eine ganze Menge ausgedacht, um doch zahlungswuetige Backpacker auf der Suche nach noch mehr Spass in den Ort zu locken. So kann man sich beispielsweise auf eine einsame Insel fliegen lassen und dort ein Wochenende lang Robinson Crueso spielen, man kann als dicker Sumoringer verkleidet sich am Strand zur Schau stellen oder sich in einem halb-Auto-halb-Boot-Vehikel auf eine Fahrt durch die historische Umgebung begeben. Ich hab nichts von all dem gemacht, sondern etwas viel besseres: Scooteroo!!! Scooter-was, fragen sich jetzt sicher alle. Scooteroos sind aufgemotzte Mopeds, die zwar nur 50 Kubik Hubraum haben (ich hoffe ich hab mir das richtig gemerkt...), aber so aussehen als ob man direkt von der Route 66 kommt. Man wird mit Helm und 'ner fetzigen Lederjacke ausgestattet und dann faehrt man durch die Gegend und hofft, dass einem kein Kaenguru vors Gefaehrt huepft. Ich hab mich wie 'ne echte "Bikerbraut"gefuehlt als ich so mit 70 km/h "dahingesaust" bin und hab die ganze Zeit "Born to be wild" vor mir hergesungen ;-) Wirklich der Hammer! Und als ob das nicht schon genug des Vergnuegungs war, hab ich mich nach einem komplett verregneten Tag nochmal zwei Tage im Surfen versucht. Hier in Agnes Water befindet sich naemlich die letzte noerdlichste Gelegenheit zum Surfen in Australien und da musste ich doch nochmal zuschlagen! Ich kann leider nicht wirklich behaupten, dass ich mich irgendwie verbessert haette zu meiner ersten Surfstunde, aber Spass hat es trotzdem gemacht - auch wenn ich sicherlich mehrere Liter Wasser geschluckt, mehr Zeit unter als auf dem Brett verbracht habe und jetzt von blauen Flecken uebersaet bin ... Auf den Bildern sieht man es dann auch, dass ich eher einer Schildkroete als einem flotten Surfer gleiche - viel Spass beim Anschauen ;-) Supergern waere ich noch etwas laenger in Agnes Water geblieben, aber die Reise muss weitergehen. Und so fand ich mich gestern morgen um 5 Uhr nach einer 8-stuendigen Fahrt mit dem Nachtbus in dem Staedtchen Mackay wieder. Ich hatte ja gehofft, dass (wie so ziemlich in jedem Ort bisher an der Strecke des Greyhound-Busses) an der Bushaltestelle einige Shuttlebusse umliegender Hostels auf mich warten wuerden. Da in Mackay aber kaum ein Backpacker Halt macht, gab's auch keine Shuttlebusse. Also irrte ich im Morgengrauen mit meinem Gepaeck auf der Suche nach dem in meinem Reisefuehrer angegebenen Hostel umher, um dann nach einiger Zeit feststellen zu muessen, dass das Hostel schon vor einiger Zeit abgerissen wurde! Das im Reisefuehrer versprochene historische Stadtzentrum konnte ich auch nicht wirklich ausmachen - um mich herum nur Autohaeuser und Industriebauten. Nach einer kurzen Phase der Hoffnungslosigkeit versuchte ich es dann nochmal in der anderen Richtung und wurde fuendig! Das einzige Backpackerhostel der Stadt hatte zum Glueck auch noch ein Bett (das letzte!) fuer mich frei und ich war gluecklich. Aus dem geplanten Trip in den Eugenella Nationalpark, in dem es wohl Schnabeltiere zu sehen gibt, wurde leider nichts, da sich nicht genug Teilnehmer fanden. So verbrachte ich die letzten zwei Tage gemuetlich mit Lesen und Spaziergaengen durch das Staedtchen. Ausser ein paar historischen "Queensland-Haeusern"und Art-Deco-Bauten aus dem fruehen 20. Jahrhundert gibt es hier in Mackay nichts wirklich zu sehen. Die Backpacker (und auch Australier), die ich in meinem Hostel getroffen habe, sind hier nur, um in der Bauindustrie und in den Kohleminen rund um die Stadt gutes Geld zu verdienen. Und so werde ich mich morgen auch auf die Weiterreise begeben. Der naechste Stop ist Airlie Beach. Von dort aus soll es mal wieder auf's Boot gehen - per Segelschiff will ich die Whitsunday Islands erkunden! Also wuenscht mir "Mast- und Schotbruch" ;-)

Donnerstag, 9. Juni 2011

Wie im Paradies ...

... hab ich mich in den letzten 3 Tagen auf Fraser Island gefuehlt. Kein Wunder, heisst doch der Aboriginal-Name der Insel "Kgari" zu deutsch auch Paradies. Diese Insel, die nur 10 Minuten Faehrfahrt vom Festland entfernt liegt, hat aber auch wirklich alles: Einen 120 km langen Sandstrand, auf dem man mit dem Jeep mit 80 Sachen entlangbrettern kann (wenn man im Auto sitzt und nicht beim Muschelnsammeln gestoert wird, macht das echt Spass!), riesige auf Sand wachsende Waelder jahrhunderteralter Pinien und kristallklare Seen, die 100 Meter ueber dem Meeresspiegel liegen und wie eine Fatamorgana zwischen Sandduenen oder von Wald umgeben auftauchen. Erkundet hab ich die Insel auf einer gefuehrten Tour mit 5 anderen Backpackern aus Japan, Frankreich und natuerlich Deutschland (Deutsche trifft man hier ja eberall wie Sand am Meer...). Wir waren ein echt gutes Team und nach 3 miteinander verlebten Tagen fiel natuerlich der Abschied auch wieder entsprechend schwer. Aber die gemeinsame Zeit war einfach umwerfend. Wir haben uns "todesmutig" in so ziemlich jeden der Seen, die wir besucht haben, gestuerzt (war recht frisch, aber wann hat man schon mal wieder die Gelegenheit, in jahrhundertealten Seen aus Regenwasser zu schwimmen?), haben uns zusammen tierisch ueber die Dingos gefreut, die neben unserem Jeep herliefen (waren aber ganz freundlich!) und noch viel mehr ueber die Walfamilie, die wir vom Aussichtspunkt Indian Heads aus im Meer vorbeiziehen sehen konnten. Uebernachtet haben wir in einem bungalowartigen, Dingo-sicherem Camp, wo wir auch sehr lecker verkoestigt wurden. Ist schon ein Hochgenuss nach immer-nur-Pasta-essen mal wieder ein richtiges Steak zwischen die Zaehne zu bekommen! Insgesamt zaehlt Fraser Island somit zu einem der Hoehepunkte der bisherigen Reise, aber ich hab ja auch noch ein bisschen was vor mir...

Montag, 6. Juni 2011

Ich wand're ja so gerne!

Nur eben derzeit nicht am Rennsteig, sondern durch Australische Nationalparks. Und das ist schon noch ein bissle aufregender, da es hier schon mal vorkommt, dass man nach stundenlangem Bergauf und Bergab durch den Wald ploetzlich an einen wunderschoenen Sandstrand gelangt, wo man sich dann von den Strapazen erholen kann. Zwei grosse Wandertage hab ich jetzt hinter mir. Zunaechst ging es in dem kleinen Staedtchen Noosa durch den dortigen Nationalpark, in dem es auch Koalas geben soll, die sich allerdings vor mir versteckt hielten. Gestern hab ich dann in Rainbow Beach den Great Sandy Nationalpark (zu deutsch ist das der Grosse Sandige Nationalpark - na wenn das nicht wie die Faust aufs Auge passt ...) erkundet. Das besondere hieran ist, dass ein ganzer Wald von Eukalyptus- und anderen Baeumen hier auf Sand waechst. Zwischen den Waeldern findet sich dann ploetzlich auch eine riesige Sandduene - sehr beeindruckend! Ziel meines gestrigen Ausflugs war dann wie gesagt einer dieser tollen Sandstraende hier. Und waehrend mir in Noosa im Wald schon mal ein Surfer mit seinem Brett unterm Arm entgegen kam, der zu einer der einsamen Buchten wollte, kommt man sich hier in Rainbow Beach am Strand wie auf einer vierspurigen Autobahn vor. Bei Ebbe darf der Strand naemlich von Allradfahrzeugen befahren werden - schon ulkig, wenn man beim Muschelnsammeln auf den Strassenverkehr acht geben muss ;-) Der Name Rainbow Beach kommt uebrigens von den farbigen Sandklippen, die sich hier meterhoch auftuermen. Bei der naechsten Fotoaktualisierung koennt ihr euch dann davon selbst ueberzeugen. Jetzt warte ich gerade auf meinen tourbus, der mich nach Fraser Island bringen soll. Fraser Island gehoert auch zum Great Sandy Nationalpark & bietet wohl eine sehr abwechslungsreiche Natur aus Straenden, Seen und Regenwald. Und eine Menge Dingos soll es dort geben ... Ich hoffe also, dass ich euch danach noch von diesem Ausflug berichten kann ;-)