... Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. - Aurelius Augustinus -

Samstag, 29. Januar 2011

Eine Woche ist rum ...

... und mir kommt es vor, als waere ich schon Monate lang hier in Indien - so viele Eindruecke stroemen auf mich ein! Erstmal ein ganz liebes Dankeschoen an alle fleissigen Kommentarschreiber - seid bitte nicht boese, wenn ich nicht jedem von Euch persoenlich antworten kann, die Internetzeit ist hier einfach stark begrenzt.

Tja an dieser Stelle hatte ich eigentlich total viel ueber meine Erlebnisse der vergangenen Woche geschrieben, aber irgendwie ist das Internet abgestuerzt und es hat nix gespeichert. Ich bin also genervt und werde jetzt nicht wieder alles schreiben, da es schon halb zwoelf nachts ist. Nur so viel: Es geht mir gut, ich habe die anderen Teilnehmer der Freiwilligenarbeit sowie IDEX, die Organisation, die das ganze hier organisiert, kennengelernt. Wir haben einen Tiger gesehen, bei einer indischen Familie gewohnt, haben das Feilschen auf dem Basar gelernt, waren in einem Bollywood-Film, sind auf Elefanten geritten. Morgen besichtigen wir das Taj Mahal und dann geht es nach Lalsot, ein kleines Oertchen, wo wir unsere Freiwilligenarbeit leisten werden.
Eine leicht genervte Claudia gruesst euch alle ganz lieb!!!

Montag, 24. Januar 2011

Ein Tag in Delhi ...

... und ich bin immer noch nicht von einer Riksha ueberfahren worden - grosse Freude!!!
Nachdem ich mich gestern dann doch nochmal aus dem Hotel getraut habe, durfte ich auch gleich die erste "Tourifalle" live miterleben. Ein freundlicher Tuk-Tuk-Fahrer versprach mir, mich zu den Sehenswuerdigkeiten der Stadt zu bringen - letztendlich landete ich in diversen Laeden, die zwar ganz huebsche Sachen zum Verrkauf angeboten haben, allerdings zu voellig ueberteuerten Preisen. Naja ich hab halt nichts gekauft und mich einfach so 2 Stunden lang fuer umgerechnet nicht mal 2 Euro von dem Fahrer rumschippern lassen - immerhin hab ich so ein recht urspruengliches Bild fernab von Touristenpfaden von dieser Stadt bekommen. Ganz in diesem Sinne habe ich dann heute weiter gemacht. Nachdem ich anfangs wieder - zum Glueck ohne finanzielle oder andere Schaeden - auf 2 Rikshafahrer reingefallen bin, hab ich mich dann zur Benutzung der Metro durchgerungen, was sich als deutlich entspanntere Variante herausstellte. Mit meinem Tagesticket fuer 100 Rupien (knapp 2 Euro) konnte ich ein- und aussteigen, wo ich wollte und ein anderes Delhi entdecken. So hab ich mir das Regierungsviertel angeschaut, wo grad die Vorbereitungen fuer den Nationalfeiertag am 26.01. laufen. Hier ist alles voll chic, die Leute sind nicht so aufdringlich ... aber ehrlich gesagt, war's dadurch auch leicht langweilig. Weiter ging das Sightseeing zum islamischen Minarett Qutub Minar, wo ich wieder voll auf Tuchfuehlung mit den Indern gehen konnte: Mehrmals wurde ich angesprochen, ob ich mich mit der gesamten indischen Familie zusammen fotografieren lassen moechte - man ist hier wahrlich eine Attraktion als Europaeer. Die weiteren Sightseeing-Attraktionen, die noch auf meiner To-Do-List standen, hab ich dann nicht mehr gesehen. Statt dessen schlenderte ich auf der Suche nach der Metro-Station durch vom Markttreiben erfuellte Strassen, entdeckte eine faszinierende Tempelanlage, besichtigte einen Tempel von innen, nahm dort an einer Art Segnung teil (inklusive rotem Punkt auf der Stirn!) und genoss meine ersten frittierten Kartoffeln mit viel scharfer Sosse - und ohne Durchfall bislang ;-). Diese Besichtigungsrunde abseits der ganzen Touristenattraktionen fand ich doch um einiges Spannender.
Natuerlich hab ich von dem Ganzen viele Bilder und Videos gemacht, die ich euch gerne an dieser Stelle praesentiert haette, aber bei dem Versuch die Sachen hochzuladen, stuerzt das Internet immer ab, also vertroeste ich euch noch ein wenig. Ich bin jedenfalls wohlbehalten wieder in meinem Hotel angekommen - wenn man mal davon absieht, dass meine beiden Fersen nach der vielen Lauferei nur noch aus Blasen bestehen ...

Verzeiht mir, wenn ich an dieser Stelle erstmal wieder Schluss mache, aber es ist schon nach 22 Uhr und morgen geht der organisierte Teil meiner Reise los, der mit zeitigem Aufstehen und stundenlangen Bus- und Zugfahrten nicht ganz so erholsam klingt ... Gern wuerde ich Euch noch mehr von meinen Eindruecken schildern, von den Gegensaetzen und kuriosen Begebenheiten (wie zum Beispiel eine Spezielle Einsteigzone in der Metro nur fuer Frauen), die einem hier begegnen, aber momentan kann ich das alles nur schwer in kurze, knappe Worte fassen, so dass ich denke, dass ich mir diese Schilderungen dann fuer zu Hause aufhebe.

Fuer heute seid alle ganz lieb aus "Incrediable India" (so lautet der Werbeslogan des Landes) gegruesst!

Sonntag, 23. Januar 2011

Namaste!

So liebe Leute, ich bin tatsaechlich in Indien! Fassen kann ich es noch nicht, obwohl es genau so ist, wie ich es mir vorgestellt habe, nur viel schlimmer ... So richtig kann ich das jetzt alles noch gar nicht in Worte fassen, aber ich dachte, ein kleines Lebenszeichen von mir beruhigt vielleicht ein wenig die besorgten Gemueter daheim. Ja, was soll ich sagen: Die Fluege verliefen allesamt recht entspannt, auch wenn der Inlandsflug von Mumbai nach Delhi, den ich eigentlich mit der indischen Kingfisher Airline gebucht hatte, so gar nicht mehr existierte. Bin ich halt eine Stunde spaeter geflogen und ja immerhin auch angekommen. Meine Muedigkeit vom Fliegen (immerhin war ich bei meiner Ankunft in Delhi schon locker 25 Stunden auf den Beinen), war wie weggeblasen, als ich in das Auto stieg, das mich zu meinem Hotel brachte ... Spuren sind zwar auf der Strasse markiert, an die haelt sich nur niemand - da fahren Mopeds blitzschnell durch die Autoreihen, bei denen der Fahrer noch ein Kind auf dem Schoss haelt und die Mama hinten auf dem Moped haelt unter ihrem Sari den Saeugling fest. Einfach irre!!!  Ich glaub bevor ich hier von irgendwem ausgeraubt werde, erfasst mich eher eine der Rikshas, der Tuk-Tuks oder der Autos, die hier ohne Ruecksicht auf Verluste (aber immerhin mit vorheriger Ankuendigung durch lautes Hupen) durch die Menschenmengen sausen. Jetzt eben habe ich kurz mal die Hotelumgebung erkundet, war aber recht schnell reizueberflutet - als einzige Europaeerin mit blondem Haar durch die Marktstrassen hier zu schlendern, fuehlt sich an, als sei ich eine Ausserirdische. Deshalb goenn ich mir jetzt erstmal ne Pause und warte ab, was der morgige Tag so bringt, an dem dann wohl auch andere Teilnehmer des Travelworks-Programmes eintrudeln sollen ...
Bilder werde ich spaeter einstellen. Heute habe ich vor lautrer Staunen darueber, dass die Kuehe hier wirklich direkt am strassenrand stehen, doch glatt vergessen, das im Foto festzuhalten ...
Bis zu meinem naechsten - dann hoffentlich etwas strukturierterem Bericht seid alle ganz lieb gegruesst und lasst euch von den etwas wuseligen Schilderungen nicht beirren - das ist hier in Indien sicherlich ganz normal so ;-) 

Sonntag, 16. Januar 2011

Pack' mers ...


So sieht sie aus, die Bilanz meines bisherigen Lebens: rund 30 mit verschiedenem Krimskram gefüllte Kartons, 1 Waschmaschine, 2 blaue Säcke voller Schuhe, 2 Kisten Geschirr, 1 Kühlschrank, dutzende in ihre Einzelteile zerlegte Schränke, 2 Lattenroste, 6 große vakuumverschließbare Tüten Kleidung, 1 Sofa, 1 Koffer voll Handtaschen, 1 Korbsessel und und und ...
Und das alles steht nun nicht mehr in meiner geliebten Wohnung, sondern fein säuberlich eingelagert auf dem Dachboden und in Abstellkammern von Freunden. Anders als bei meiner letzten Reise habe ich dieses Mal meine Wohnung gekündigt, um zum einen natürlich die nicht unerheblichen Mietzahlungen zu sparen und zum anderen auch ein Stück Freiheit zu gewinnen, was mein Leben nach dem Reisen angeht ... Die letzten 2 Wochen waren daher geprägt durch emsiges Kistenpacken. Wie immer bei solchen Räumaktionen habe auch ich erstaunlich viele Dinge wiedergefunden, die ich jahrelang gar nicht vermisst habe. Weggeschmissen habe ich sie natürlich auch diesmal nicht - man weiß ja nie, wann man sie nochmal braucht ...
Dank vieler fleißiger helfender Hände habe ich den Umzugsstress nun hinter mir und kann mich endlich voll und ganz auf meine Reise vorbereiten: Ich bin gespannt, ob alles, was ich gedenke mitzunehmen, auch wirklich in meinen Rucksack passt, und auch ein wenig besorgt, ob ich wirklich nichts wichtiges auf meiner Packliste vergessen habe. Und natürlich stehen mir auch noch einige Abschiede von geliebten Menschen bevor, die ich für eine ganze Weile nicht mehr sehen werde ...

Eine knappe Woche bleibt mir nun noch auf deutschem Boden. Am Freitag fahre ich mit dem Zug nach Frankfurt, von wo aus es dann am 22.01. mit British Airways zunächst nach London und von dort aus nach Mumbai geht. Nach 6 Stunden Aufenthalt bringt mich die Indische Kingfisher Airline dann hoffentlich gesund und munter - und ohne Huhn auf dem Schoß :-) - am 23.01. nach Neu-Delhi. Was mich dort erwartet, kann ich mir bislang anhand der ganzen Indienlektüre, die ich mir so zu Gemüte geführt habe, nur vage vorstellen. Inwieweit sich meine Erwartungen erfüllen, lasse ich euch natürlich regelmäßig an dieser Stelle wissen. Ich freue mich auf zahlreiche fleißige Leser und Kommentarschreiber und wünsche Euch allen viel Spaß dabei, mit mir zusammen ein weiteres Stückchen Welt zu entdecken.